Die Datenwissenschaften in der Schweizer Bildungs- und Forschungspolitik

Ref. 14090

  

Methods

Method description

Alle Dokumente lagen als Textdateien vor und wurden in der Analysesoftware ATLAS.ti erfasst. Dabei wurden ausschliesslich jene Textstellen kodiert, die einen inhaltlichen Bezug zu den Bereichen Bildung und Forschung haben. Daraus resultierte ein reduziertes Textsample von rund 350 A4 Seiten. Anschliessend wurden die für die Fragestellung relevanten Textstellen in einem offenen, induktiven Kodierungsprozess (Flick 2016: 388ff.) mit zusammenfassenden bzw. erklärenden Kodes versehen (Friese 2012: 92ff.). Dabei entstand in einem ersten Durchgang ein Kategoriensystem, das insgesamt drei Durchgängen überprüft und überarbeitet wurde. Durch das wiederholte Kodieren der Textstellen konnte das Kategoriensystem erweitert und ausdifferenziert werden (vgl. Kodierschema). Grundlegendes Ziel war dabei neben der inhaltlichen Strukturierung des Materials das Eruieren der relevanten Themen und Dimensionen im Korpus der politischen Dokumente. Die Kodierung der Texte in drei Durchläufen ergab 75 unterschiedliche Kodes, die insgesamt 1144 Zitate umfassen. Zwei Drittel der zitierten Stellen sind einmalig kodiert (66.7%), die restlichen Zitate sind zweimalig (25.7%), dreimalig (6.6%) oder häufiger (1%). Zudem lassen sich die identifizierten Kodes in neun übergreifenden Dimensionen zusammenfassen (vgl. Tabelle Übersicht über Dimensionen, Kodes und Zitate). Am häufigsten sind Zitate in der politischen Dimension zu verorten, was auf die Verortung der AkteurInnen im politischen Feld verweist, gefolgt von der wissenschaftlichen Dimension, was die thematische Orientierung der untersuchten Dokumente indiziert. An dritter Stelle folgt die Datendimension, die das Erhebungskriterium für die Auswahl des Korpus darstellt. Ferner sind auch die organisationale, technische, ökonomische sowie edukative Dimension in den Dokumenten bedeutend. Etwas weniger prävalent sind die internationale Dimension sowie die Kompetenzen, die aber dennoch in der grossen Mehrheit der Dokumente enthalten sind.

Method (instruments)

Population, unit of observation

Das Sample umfasst Dokumente und Strategiepapiere von Akteuren der schweizerischen Hochschul- und Forschungspolitik, die sich mit der Digitalisierung in Bildung und Forschung im weiteren Sinne und mit der Herausbildung der Datenwissenschaften als neuem Wissensgebiet im engeren Sinne beschäftigen. Ausgangspunkt für die Zusammenstellung des Sample waren die Dokumente zur Strategie «Digitale Schweiz» des Bundesrates. Über diese konnten N=36 Dokumente erschlossen werden.

Participant selection or sampling method (census, random sampling, other sampling method (specify))

-

Other significant comments

Der Zeitraum der untersuchten Dokumente reicht von 1998 bis 2020, wobei die überwiegende Mehrheit davon nach 2014 publiziert wurde. Da die Dokumente ab 2014 vermehrt «Big Data» und «Data Science» sowie deren rechtliche, ökonomische und edukative Aspekte in der Bildungs- und Forschungspolitik adressieren, bildet dieser Zeitraum den Schwerpunkt der Analyse. Die älteren Strategiedokumente zur Informationsgesellschaft Schweiz wurden berücksichtigt, um Kontinuitäten und Brüche in den bundesrätlichen Strategien zu untersuchen.