Der Einfluss der Bildungsexpansion auf die Partnerschaftsstabilität:
 Eine Kohortenstudie zu ersten Partnerschaften in der Schweiz

Ref. 13932

General description

Period

1938 - 2007

Geographical Area

Additional Geographical Information​

Schweiz

Abstract

In dieser Studie wird der Einfluss der Bildungsexpansion auf Partnerschaftsstabilität untersucht. Dazu wird der Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und dem Trennungsrisiko von ehelichen und nicht-ehelichen Partnerschaften erforscht. Der Autor testet zwei konkurrierende Hypothesen: (1) Die Annahme, dass höhere Bildung universell mit höheren Trennungsraten verbunden ist und Bildungsexpansion deshalb die Zunahme von Trennungsraten erklären kann. (2) Die Annahme, dass sozialer Wandel (in den Bereichen Partnerschaftsnormen und Geschlechterverhältnisse) den Bildungsgradienten der Partnerschaftsauflösung abgeschwächt haben. Wäre die Wahrscheinlichkeit einer Auflösung der Partnerschaft für heutige Paare geringer, wenn die Bildungsexpansion nicht stattgefunden hätte? Die durchgeführten Analysen beruhen auf einer Stichprobe von 18 722 ehelichen und 4 588 nicht-ehelichen ersten Partnerschaften, die zwischen 1938 und 2007 gegründet wurden. Der Gesamtzusammenhang zwischen Bildungserfolg und der Auflösungsrate von Partnerschaften ist leicht positiv, wobei der Koeffizient für Frauen signifikant höher liegt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Teil dieses insgesamt positiven Bildungsgradienten auf den höheren Prozentsatz hoch qualifizierter Personen in nicht-ehelichen Kohabitation zurückzuführen ist. Sie zeigen weiter, dass gleichzeitig mit dem Anstieg des individuellen Bildungsniveaus der Zusammenhang zwischen Bildung und Partnerschaftstrennung von einem stark positiven Ausgangsniveau auf ein nicht-signifikantes Niveau gesunken ist. Damit bezeugen die Resultate, dass die Abbruchraten der Partnerschaften heute nicht wesentlich niedriger liegen würden, wenn die Paare auf dem niedrigeren Bildungsniveau früherer Kohorten verblieben wären. Insgesamt ist Bildungsexpansion keine wesentliche Erklärung für die starke Zunahme der Trennungsraten in der Schweiz.

Results

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