Die vorliegende Studie ist Teil des Projekts «Stärkung der Integrationskraft der Stadtzürcher Schulen» (SIS), welches die integrativen Möglichkeiten von Regelschulen in der Stadt Zürich allgemein stärken und die Anzahl Schülerinnen und Schüler mit Sonderschulstatus verringern möchte. Ziel dieses Teilprojekts ist es, die Regelschulen für Schülerinnen und Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten tragfähiger zu machen. Es werden folgende Fragestellungen untersucht: (1) Welche Massnahmen stützen die Integrationskraft von Regelschulen? (2) Welche Massnahmen eigenen sich, um Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten in der Regelschule integrativ zu fördern? Zur Beantwortung der Fragestellungen wurden zunächst eine systematische Literaturanalyse und eine Bedarfserhebung in den Schulen der Stadt Zürich durchgeführt. Aufbauend auf der Bedarfserhebung wurden geeignete Massnahmen formuliert, welche wiederum als Basis für die Aktionsforschungsprojekte – und deren Evaluation – dienten. Ergänzend wurden verschiedene Case Study Analysen durchgeführt. Die quantitativen Resultate zeigen keinen signifikanten statistischen Effekt der implementierten Massnahmen auf die Integrationskraft. Das Schulklima, die individuelle Selbstwirksamkeit, die wahrgenommene Arbeitsüberforderung, die Gefährdung durch Burnout sowie die Einstellungen zur Integration bleiben auf Ebene der Schulteams mehr oder weniger stabil. Je nach Projekt betrafen die Massnahmen jedoch nur einzelne Personen des Schulteams oder nur einen kleinen Teil des Schulalltags. Die qualitativen Resultate zeigen positive Auswirkungen der Aktionsforschungsprojekte auf die Situation der jeweils beteiligten Personen im Umgang mit auffälligem Verhalten. Für ein zukünftiges Gelingen ist für die Autorenschaft u.a. wichtig, klare und realistische Erwartungen bereits im Voraus zu kommunizieren, die didaktische Ebene im Unterricht mit einzubeziehen und den Aufbau sozialer und emotionaler Kompetenzen voranzutreiben.
