Genderstereotypen bei der Notengebung in Physik

Ref. 13300

General description

Period

-

Geographical Area

Additional Geographical Information​

Deutschschweiz, Deutschland, Österreich

Abstract

Beim vorliegenden Projekt handelt es sich um ein randomisiertes Experiment, das den kausalen Effekt des Geschlechts einer Schülerin oder eines Schülers auf die Benotung in Physik durch eine Lehrperson untersucht. Die Autorin bat Physiklehrerinnen und Physiklehrer der Sekundarschule, in einem Online-Test eine Prüfungsantwort zu benoten. Sie legte den 780 Teilnehmenden aus der Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich dieselbe Frage aus dem Bereich der klassischen Mechanik und die genau gleich formulierte – nur zum Teil korrekte – fiktive Schülerantwort vor. Im Versuch wurde jedoch eine kurze einleitende schriftliche Erklärung variiert: Die eine Hälfte der Versuchsteilnehmenden ging davon aus, dass sie die Antwort «einer Schülerin» zu benoten hätten, die andere Hälfte die «eines Schülers». Des Weiteren variierte die Spezialisierung des fiktiven Schülers bzw. der fiktiven Schülerin zwischen Sprachen und Naturwissenschaften. Die teilnehmenden Lehrpersonen hatten keine Information zum Forschungsgegenstand. Die Untersuchung vergleicht mittels Regressionsanalysen die Bandbreiten der Benotung der angeblichen Schülerinnen mit jenen der angeblichen Schüler. Lehrerinnen und Lehrer in der Schweiz und in Österreich, die seit weniger als zehn Jahren unterrichteten, benoteten Mädchen signifikant schlechter als Knaben. Bei Lehrerinnen und Lehrern mit fünf und weniger Jahren Berufserfahrung machte die Benachteiligung von Mädchen im Schnitt 0,7 Noten (Schweiz) bzw. 0,9 Noten (Österreich) aus. Bei Lehrerinnen und Lehrern, die seit mindestens zehn Jahren unterrichteten, hatte hingegen das Geschlecht des Schülers bzw. der Schülerin keinen Einfluss auf die Benotung.

Results

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