Jugendliche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren befinden sich in einer Lebensphase mit Umbrüchen und Veränderungen. Den meisten Jugendlichen gelingt es, diese zu verarbeiten und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Dennoch handelt es sich um eine kritische Phase der sozio-emotionalen Entwicklung, die im Projekt FRI-PEERS untersucht wird. Eine erste Auswertung der Erhebung aus dem Jahr 2011, als die Jugendlichen die 7. Klasse besuchten, liegt bereits vor (siehe unsere Meldung 14:008). Nun präsentieren die Forschenden die erweiterten Ergebnisse zur Längsschnittanalyse mit vier Befragungszeitpunkten von der 7. bis zur 9. Klasse. Erhoben wurden Selbstauskünfte zu internalisierenden, externalisierenden und prosozialen Verhaltensweisen und einzelne individuelle Charakteristika (sozioökonomischer Hintergrund, Migrationsstatus).
Die Mehrheit der Jugendlichen berichtet über eine hohe Lebensqualität und im Vergleich zur internationalen Forschung über unauffällige Niveaus an Verhaltensschwierigkeiten. Dabei sollte nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Werte eine starke Streuung aufweisen. Über die Zeit ist ein Anstieg an sozio-emotionalen Schwierigkeiten zu verzeichnen, was für die Autorenschaft nicht im Widerspruch zu einer gleichzeitigen Zunahme des prosozialen Verhaltens steht. Jungen berichten aggressiv-dissoziales Verhalten im Durchschnitt häufiger als Mädchen. In Bezug auf Ärgerkontrollprobleme zeigten sich jedoch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Mädchen berichten häufiger von internalisierendem Verhalten (Ängstlichkeit, Depressivität) als Jungen.