Kinder mit Leistungsschwäche in Klassen mit und ohne AdL

Ref. 12319

General description

Period

Deutschschweiz

Geographical Area

Additional Geographical Information​

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Abstract

Die Bildung jahrgangsgemischter Klassen und das Konzept des Altersdurchmischten Lernens rücken seit einiger Zeit in den Fokus bildungspolitischer Diskussionen. Von der bewusst herbeigeführten Verschiedenartigkeit der Kinder erhofft man sich Chancen - so zum Beispiel gegenseitige Anregung und Unterstützung im sozialen, personalen und fachlichen Lernen. Während empirische Daten kaum eine Überlegenheit dieser Schul- und Unterrichtsform über alle Kinder hinweg belegen können, stellt sich die Frage, ob speziell Kinder mit einer Leistungsschwäche in diesem Setting nicht besser gefördert werden können als in jahrgangshomogenen Klassen. Das geplante Forschungsprojekt geht der Frage nach, welche Klassen- und Unterrichtsstrukturen (jahrgangshomogen oder jahrgangsheterogen mit AdL) sich für Kinder mit einer schulischen Leistungsschwäche besonders eignen. Dabei soll nicht nur nach dem geeigneteren Setting bezüglich der Leistung gefragt werden, sondern auch welches Setting sie in der Entwicklung ihres Selbstkonzepts und bezüglich der Integration in die Klasse besonders gut unterstützt. Weil davon ausgegangen wird, dass die direkte Lernunterstützung von entscheidender Bedeutung für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler ist, wird diesem Faktor besondere Beachtung geschenkt. In einer ersten Projektphase wird eine Vorstudie, u.a. zur Pilotierung der Instrumente, durchgeführt und der Antrag für die Hauptstudie ausgearbeitet. Für die Hauptstudie ist geplant, in ca. 20 altersgemischten und altershomogenen Klassen (Kontrollgruppe) der Klassenstufe 3 und 4 die leistungsschwachen Kinder jeweils im Frühjahr und im Herbst, nach dem Klassenwechsel, zu untersuchen. Empfangene und erteilte direkte Lernunterstützungen durch Lehrperson oder Peers werden qualitativ erfasst. Daneben werden die Leistung, das Selbstkonzept und die Integration in die Klassengemeinschaft erhoben. Es sollen verschiedene Methoden und Instrumenten eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Perspektiven sollen ergänzend wirken und ein möglichst umfassendes Bild zur Frage der Integration leistungsschwacher Kinder in verschiedenen Klassen- und Unterrichtsstrukturen zeichnen (Methodentriangulation). Die Ergebnisse sollen dazu beitragen zu klären, welche äusseren und inneren Strukturen für leistungsschwache Kinder besonders förderlich sind und damit einen wichtigen Beitrag zur Integrationsdebatte liefern. Die Vorstudie und die Ausarbeitung des Antrags werden von der Forschungsförderung der PH Luzern finanziert.

Results

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