Im Verlauf der letzten Jahre hat sich auf der Sekundarstufe I im Kanton Baselland einiges getan: neue Lehrpläne für die Realschule (Oberstufenzug mit Grundanforderungen), Neustrukturierung und neue Stundentafel für die progymnasiale Abteilung, Schulversuche mit kooperativen Formen der Sekundarstufe I, provisorische Einführung eines Lehrplans Informatik. Auf dem Hintergrund dieser Entwicklungen und angesichts der Probleme, von denen sie ein Ausdruck sind, hat die Regierung beschlossen, einen Grundlagenbericht in Auftrag zu geben, der namentlich folgenden Tatsachen Rechnung trägt:
- Die gegenwärtig je nach Oberstufentyp unterschiedliche Einteilung der Schulkreise und die räumliche Trennung der Schultypen behindern die Zusammenarbeit und die soziale Integration der Jugendlichen dieser Altersstufe.
- Der wachsende Anteil an Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Muttersprache zwingt vor allem die Lehrkräfte des Zugs mit Grundanforderungen dazu, sich mit einem neuen Verhaltens-, Fähigkeits- und Begabungsspektrum auseinanderzusetzen.
- Die Schülerzahlen im Zug mit Grundanforderungen sind vielenorts derart gesunken, dass das Fortbestehen des Zugs in gewissen Gemeinden gefährdet ist.
- Die Schulreform im Kanton Basel-Stadt führt zu einer Neukonzeption der Lehrerbildung im Stadtkanton, wo viele Sekundarlehrer auch der Landschaft ihre Ausbildung erhalten.
- Die sich wandelnden Familienstrukturen und -formen machen neue Arten der Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie notwendig.
- Die Bildung auf der Sekundarstufe I muss den Veränderungen Rechnung tragen, die sich einerseits auf der Primarstufe, andererseits auf der Sekundarstufe II (sowohl im Bereich der gymnasialen Schulen wie auch in jenem der Berufsbildung) abspielen.
Eine Arbeitsgruppe ist gegenwärtig damit beschäftigt, einen solchen Grundlagenbericht zu erarbeiten; er soll die Grundlagen liefern für Entscheidungen, die unter anderem zum Ziel haben, die Sekundarstufe I durchlässiger zu gestalten, zu einer übergreifenden Konzeption für Lehrpläne und Stundentafeln für die ganze Sekundarstufe I zu gelangen, die Schulkreise neu zu organisieren und die Sekundarlehrerbildung neu zu konzipieren. Die Gruppe stützt ihre Arbeit ab auf die Ergebnisse von Interviews, Beobachtungen, statistische Analysen, schriftliche Umfragen, Expertengespräche, andernorts gemachte Erfahrungen usw.