FOKUS - Förderung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten und Unaufmerksamkeit in der Schule

Ref. 11509

Methods

Method description

Interventionsstudie mit vorher und nachher Messungen. Es wird ein Training für Lehrpersonen entwickelt, dessen Wirkung summativ evaluiert wird. Konkret schlagen wir eine Intervention vor, die in zwei Schritten durchgeführt wird. Im ersten Schritt werden Lehrpersonen weitergebildet. Im zweiten Schritt setzen Lehrpersonen die neu erworbenen Kompetenzen im Unterricht konkret um. Studien zur Wirksamkeit von Lehreraus- und -weiterbildung zeigten widersprüchliche Befunde: Ein einmaliger Lehrerweiterbildungskurs scheint zu keiner Verhaltensänderung von Lehrpersonen im Unterricht zu führen, weil Lehrpersonen unter Druck sich nicht an neuen, sondern an bewährten Handlungsstrategien orientieren Am ehesten führt eine Kombination von wiederholtem Training in einer Gruppe mit individuellem Coaching zur wirksamen Umsetzung des Gelernten in die eigene Praxis und ist zugleich zeitökonomisch. Daher werden die Lehrpersonen an einem ersten Schulungstag in das Konzept der Klassenführung und der Elternarbeit eingeführt und konkrete Umsetzungen in die Praxis werden entwickelt. Danach bespricht ein Weiterbildungscoach nach einem Unterrichtsbesuch das Konzept mit den Lehrpersonen vor Ort. In zwei weiteren halbtägigen Schulungsanlässen wird das eingeführte Konzept vertieft und Umsetzungsprobleme werden diskutiert. Diese vier Training-Schritte sollen sicher stellen, dass das eingeführte Konzept der Klassenführung auch tatsächlich im Unterricht umgesetzt wird. Die Wirkung der Umsetzung des FOKUS-Ansatzes wird summativ evaluiert, dadurch können Grundlagen für die Weiterentwicklung und Optimierung der Intervention erhalten werden. Dafür wird ein Feldexperiment mit zwei Experimentalgruppen und einer Kontrollgruppe mit je 50 Lehrpersonen geplant. Vor und nach der Intervention werden in allen Gruppen eine standardisierte Befragung der Lehrpersonen und eine standardisierte Verhaltensbeobachtung der Kinder im Unterricht durchgeführt. Zudem wird den Eltern der Zielgruppenkinder ein schriftlicher Fragebogen vor und nach der Intervention zugesendet, um Verhaltensänderungen des Kindes aus Elternperspektive zu erfassen. Auf eine Befragung der Kinder wird verzichtet. Um die Wirksamkeit der einzelnen Elemente der Intervention zu überprüfen, werden zwei verschiedene Interventionsgruppen gebildet. Die Daten der Lehrer- und Elternbefragung sowie der Unterrichtsbeobachten werden mit SPSS erfasst, zusammengeführt und mit Faktoren- und Reliabilitätsanalysen überprüft. Die Aussagen der Lehrpersonen werden mit den Ergebnissen der Unterrichtsbeobachtung validiert. Kindbezogene Lehreraussagen werden mit Elternaussagen validiert. Mit Varianzanalysen mit Messwiederholung wird die Wirksamkeit der Intervention in den beiden Gruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe überprüft. Allenfalls werden aufgrund der Interviews zur Implementation die Gruppen differenziert. Die Ergebnisse werden zeigen, welche Aspekte des Lehrerverhaltens und der Unterrichtsorganisation das Entstehen von Unaufmerksamkeit und Impulsivität/Hyperaktivität begünstigen und reduzieren. Sie werden die Weiterentwicklung des hier entwickelten Konzepts zulassen. Wenn die Ergebnisse positiv ausfallen, können sie die Verbreitung des entwickelten Konzepts der Klassenführung begünstigen.

Method (instruments)

Population, unit of observation

1) Lehrpersonen der Unterstufe 2) Eltern der unaufmerksamen und verhaltensauffälligen Kinder in der Klasse dr Lehrperson.

Participant selection or sampling method (census, random sampling, other sampling method (specify))

Zufallsstichprobe

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Experimentalgruppen (2): 2x50 Lehrpersonen. Durch Auschreibung von Weiterbildungsangeboten und gezieltes Anschreiben von Schulleitungen. Kontrollgruppe 50 Lehrpersonen, die im Schuljahr 2014/15 Kinder im 2. Schuljahr unterrichten. 30 zufällig ausgewählte Schulleitungen der Deutschschweiz zur Teilnahme an der Studie angefragt. Aus den interessierten Schulen werden insgesamt 50 Lehrpersonen ausgewählt. Allgemein gilt, dass je Schule maximal 3 Klassen an der Studie teilnehmen dürfen. periodicity Pretest: 2013/5; Posttest: 2016/3 research team

Population, unit of observation

Schulkinder des 1. bis 3. Schuljahres, die wegen ihrer geringen Aufmerksamkeit, ihrer schwachen Impulskontrolle und ihrer Hyperaktivität den Lehrpersonen auffallen oder aber eine ADHS-Diagnose haben. Es werden nicht nur die Kinder mit ADHS-Diagnose in diese Untersuchung einbezogen, sondern auch Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen, Hyperaktivität und Impulsivität, die keine klinische ADHS-Diagnose gemäss der Kriterien des ICD-10 haben.

Participant selection or sampling method (census, random sampling, other sampling method (specify))

Screening

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150 Children periodicity Pretest: 2013/5; Posttest: 2016/3 research team