In Anlehnung an die deutsche PaLea-Studie (Panel zum Lehramtsstudium) unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Möller (CAU Kiel) und Prof. Dr. Manfred Prenzel (TU München in Kooperation mit dem IPN Kiel) und der Beteiligung von 13 Hochschulstandorten in der Bundesrepublik Deutschland (s. unten), soll eine Schweizer Panelstudie an der PH Zug und weiteren Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz durchgeführt werden.
In der Forschung liegen zwar Studien zur Ausbildung und Professionalisierung von Lehrpersonen sowie zur professionsbezogenen Entwicklung von Studierenden in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung vor. Es fehlen aber nach wie vor echte Längsschnittstudien, um Entwicklungsverläufe Studierender nachzuzeichnen und diese unter Berücksichtigung unterschiedlicher Studienstrukturen an den jeweiligen Universitäten zu vergleichen.
Vor diesem Hintergrund werden in PaLea die professionsbezogene Entwicklung von Studierenden und die Studienstrukturen an den Hochschulen erfasst. Dies erfolgt über eine Studierendenbefragung und über die Beschreibung der spezifischen Studienstrukturen durch Expertinnen und Experten an dreizehn Partneruniversitäten in Deutschland.
Im PaLea-Modell werden professionsbezogene Merkmale, Studienstrukturen und Lerngelegenheiten an den Hochschulen sowie Lernvoraussetzungen der Studierenden und ihre Nutzung der Lerngelegenheiten berücksichtigt.
Zentrale Fragestellungen:
- Wer studiert überhaupt ein Lehramt?
- Welche Voraussetzungen bringen Lehramtsstudierende in ihr Studium mit und wie wirken sich diese auf ihre professionelle Entwicklung im Studium aus?
- Welche Motive, Erwartungen und Einstellungen haben die Studierenden zu ihrem Studium und zu ihrem späteren Beruf und wie verändern sich diese im Studienverlauf?
- Welche institutionalisierten und informellen Lerngelegenheiten nutzen sie innerhalb ihres Studiums und wie bewerten sie deren Qualität?
- Wie schätzen Lehramtsstudierende ihre erworbenen Kompetenzen und deren Anwendungsmöglichkeiten in Studium und Beruf ein?
- Wie wirken sich unterschiedliche Studienstrukturen der Hochschulen auf die Entwicklung berufsbezogener Merkmale der Studierenden aus?
Adaption für den Schweizer Kontext, Pilotierung ab 2010 und Start des Schweizer Panels 2011
Der Pilot läuft mit einer Kohorte ab 2010. Die Instrumente wurden auf den Schweizer Kontext mit Unterstützung der PH Zug/Ausbildung adaptiert und im Herbst 2010 bei 122 Studierenden eingesetzt. In diesem Pilot sind kleine Erweiterungen berücksichtigt, u. a. eigenen Skalenentwicklungen zu Pädagogische Überzeugungen.
Die erste 1. Kohorte startete in der Schweiz im Herbstsemester 2011, die 2. Kohorte im Herbstsemester 2012 mit Erhebungen an der Pädagogischen Hochschule Luzern, der Pädagogischen Hochschule Zug und der Pädagogischen Hochschule St. Gallen.
Beteiligte Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland:
- Freie Universität Berlin (Prof. Dr. Felicitas Thiel),
- Universität Bielefeld (Prof. Dr. Stefan Fries),
- Pädagogische Hochschule Freiburg (Prof. Dr. Elmar Stahl),
- Georg-August-Universität Göttingen (Prof. Dr. Rainer Watermann),
- Universität Hamburg (Prof. Dr. Knut Schwippert),
- Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. Dr. Tina Seidel),
- Universität Kassel (Prof. Dr. Frank Lipowsky),
- Christian-Albrechts-Universität Kiel (Prof. Dr. Jens Möller),
- Universität Koblenz-Landau (Prof. Dr. Andreas Müller),
- Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Kristina Reiss),
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Stephan Dutke),
- Bergische Universität Wuppertal (Prof. Dr. Cornelia Gräsel).
