Bei dieser Untersuchung handelte es sich um eine Weiterführung des in der Information Bildungsforschung unter der FORS Ref.-Nr. 7702 vorgestellten Projekts "Wissenserwerb im bilingualen Unterricht: Zur Bedeutung von Sprache im Sachlernen". Gefragt wurde nach dem Funktionieren von Lernprozessen etwa in einem Geographie- oder Physikunterricht, der in einer Sprache erteilt wird, welche die Lernenden nur in begrenztem Ausmass beherrschen. Wenn Lernleistungen wirklich eng an die sprachlichen Fähigkeiten der Lernenden gebunden sind (man mag hier etwa an die häufigen Schulschwierigkeiten fremdsprachiger Kinder denken), dann wäre zu erwarten, dass die Lernleistungen bei Unterricht in einer Fremdsprache entsprechend geringer ausfallen als in einem in der Muttersprache erteilten Unterricht. Laut den Erfahrungen - sie werden im ersten Teil dieses Forschungsberichts referiert - scheint dies nun aber nicht der Fall zu sein. Was wiederum ein Grund ist, sich die Frage nach der Rolle der Sprache beim schulischen Lernen erneut zu stellen. Auf diese grundsätzliche Frage hin war die Verlängerung des Projekts ausgerichtet, und Elemente zu ihrer Beantwortung sind Gegenstand des zweiten Teils der Publikation. Die Analyse basiert auf videographierten und transkribierten Unterrichtssequenzen in Klassen der Primar- und der Sekundarstufe sowohl in der Westschweiz (in bestimmten Fächern auf deutsch unterrichtete Schülerinnen und Schüler französischer Muttersprache) wie auch in der Deutschschweiz (deutschsprachige Schülerinnen und Schüler, die einen Sachunterricht in französischer Sprache erhalten).