Berufliche Identität in Wechselwirkung mit den Anforderungen von Arbeitsflexibilisierung und kontinuierlicher Bildung

Ref. 7146

General description

Period

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Geographical Area

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Deutschschweiz

Abstract

Zielsetzung dieses Projektes (Teil des Nationalen Forschungsprogramms 43, "Bildung und Beschäftigung") ist es, die Beziehung zwischen Arbeit und Identität unter der Bedingung des aktuellen Wandels von Arbeitsverhältnissen zu beleuchten. Zum einen wird untersucht, wie sich Identitäten verändern, wenn Kontinuität in der Beschäftigung in einem Beruf nicht mehr gegeben ist und Lernen zur permanenten Anforderung an Personen wird. Zum anderen ist zu beantworten, welche Rolle Identität im Prozess spielt, neue Qualifikationen im betrieblichen Bildungswesen oder als formale Qualifikation zu erwerben, eine neue berufliche Richtung einzuschlagen oder sich ein neues Feld innerhalb des Berufs zu eröffnen. Bildung geht hierbei mittelbar durch die persönliche Bildungsgeschichte, tätigkeitsbezogene Qualifikationsanforderungen und berufliche Weiterbildung in die Fragestellung ein. Methodisch geht das Projekt in drei Etappen vor. In der ersten Etappe werden biographische Interviews mit 59 Personen geführt, die eine kontinuierliche oder eine nicht-kontinuierliche Laufbahn erlebt haben. Die Auswertung konzentriert sich auf die individuellen Konstruktionen von beruflicher Biographie und Identität. In der zweiten Etappe werden in 14 Unternehmen, die Arbeit in unterschiedlichem Grad flexibel gestalten, Experteninterviews und Dokumentanalysen zu Personalpolitik, Weiterbildung und Arbeitsgestaltung durchgeführt. Zudem werden Mitarbeitende schriftlich befragt; die Fragen werden aus den in der ersten Etappe gebildeten Typen und den organisationsspezifischen Bedingungen abgeleitet. Die Auswertungen dienen der Überprüfung von Typen der Verschränkung zwischen beruflicher Entwicklung und Identitätsentwicklung und der Konkretisierung betrieblicher Massnahmen zur Unterstützung eines identitätsfördernden Umgangs mit Arbeitsflexibilisierung. In Zusammenarbeit mit den untersuchten Unternehmen werden in der dritten Etappe Massnahmen entwickelt, die sich etwa. zum Ziel setzen, einen fairen "psychologischen Kontrakt" auszuhandeln. Im Interesse eines aktiven Wissenstransfers wird der Kontakt zu den Bildungsinstitutionen frühzeitig gesucht, damit mögliche Konsequenzen fortlaufend mit ihnen diskutiert werden können. Neben der Praxisorientierung besteht das theoretische Ziel darin, die bestehende Kritik zum Forschungsbereich Arbeit und Identität, z. B. die Annahme der Stabilität sowohl von Arbeit als auch von Identität sowie die Vernachlässigung der ökologischen Perspektive, zu diskutieren und in eine erweiterte Konzeption einzufügen.

Results

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