Das übergeordnete Forschungsziel ist, Erkenntnisse über die Interaktionsprozesse zwischen den strafrechtlichen Kontrollinstanzen und den inhaftierten Straftätern zu erhalten. Diese sollen vor allem anhand der Reaktionen der Gerichte und der totalen Institution Gefängnis auf straftällig gewordene Personen einerseits und der Bedeutung des Strafprozesses und des Strafvollzugs für den Bestraften andererseits ermittelt werden. Hintergrund dieser Fragestellung ist das Faktum, dass etwa 50% aller aus dem Strafvollzug entlassenen Personen innerhalb von 5 Jahren mindestens ein weiteres mal erneut strafrechtlich sanktioniert werden. Herausgefunden werden sollen daher spezifische Reaktionsweisen der am Interaktionsprozess Beteiligten, die Rückfall eher begünstigen oder eher verhindern. Das Projekt setzt sich aus drei Teiluntersuchungen zusammen, die sich ergänzen, die aber auch eigenständige Fragestellungen aufweisen.