Auf der Basis des frei verfügbaren Einkommens verschiedener Haushaltstypen sollen Schwelleneffekte und negative Erwerbsanreize kantonaler Bedarfsleistungssysteme eruiert und verglichen werden. Und zwar wird einerseits ein Querschnittsvergleich der kantonalen Systeme angestrebt, um die aktuelle Situation im Referenzjahr 2011 gesamtschweizerisch zu erfassen. Andererseits wird ein Längsschnittvergleich angestrebt, indem die Veränderungen zwischen 2006 und 2011 erfasst werden.
Für das Jahr 2006 wurden für jeden Kantonshauptort die frei verfügbaren Einkommen von drei verschiedenen Haushaltstypen für Bruttolöhne zwischen 0 und 120'000 Franken mit einem Modell simuliert, das die SKOS in Zusammenarbeit mit Interface Politikstudien entwickelt hat. Die vollständigen Daten wurden in der Zwischenzeit von der SKOS im Rahmen eines Monitorings im Internet veröffentlicht (http://www.skos.ch/de/?page=forschung/monitoring/) und bilden die Ausgangslage und Vergleichsbasis für diese Studie. Ausserdem konnte die SKOS seither für 13 Kantone Nachfolgestudien ausführen. Dabei wurden für die Kantone Bern, Basel-Stadt, Freiburg, Genf, Glarus, Graubünden, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Uri, Waadt, Wallis und Zug die Daten zu den frei verfügbaren Einkommen für ein bestimmtes Jahr zwischen 2007 und 2011 aktualisiert und Optimierungsvorschläge zur Reduktion der Schwelleneffekte und negativen Erwerbsanreize erarbeitetet. Die Ergebnisse der Aktualisierungen wurden ebenfalls im Rahmen des Monitorings veröffentlicht. Für die Analyse der aktuellen Situation im Jahr 2011 wurde ein anderes Untersuchungsdesign gewählt. Da mangels finanzieller Ressourcen keine Simulationen der frei verfügbaren Einkommen durchgeführt werden konnten, wurden verschiedene Arten der Befragung mit einer Dokumentenanalyse kombiniert. Mit dieser Methodik können Veränderungen auf gesetzlicher und Vollzugsebene erfasst werden, aber die Wirkung einer Revision auf die Schwelleneffekte und negativen Erwerbsanreize kann nicht exakt gemessen werden und für die Befragten war es teilweise schwierig, Reformen mit Auswirkungen auf Schwelleneffekte und negative Erwerbsanreize von solchen zu trennen, die keinerlei Einfluss auf die Schwelleneffektproblematik hatten.
Erhebungsverfahren:Akten- und Dokumentenanalyse offen, Standardisierte Befragung schriftlich + eigene Daten aus den SKOS-Studien 2007 und Folgeaufträge
Erhebungseinheiten: Kantone
Auswahlverfahren: Vollerhebung
Untersuchungsdesign: Querschnittsanalyse (gesamtschweizerische Erfassung per 1.1.2011) sowie Längsschnittvergleich (Vergleich Situation 2006 mit Situation 2011)
Durchführung der Feldarbeit: ProjektmitarbeiterInnen